Wesen

Ein Muss: Arbeit und Bewegung

Der Labrador Retriever ist ein sehr ausgeglichener, unerschrockener, äußerst aufgeweckter und lernfreudiger Hund mit einem großen Bewegungsbedürfnis. Wird seinen spezifischen Ansprüchen genügend Rechnung getragen, ist er relativ leicht zu erziehen und auszubilden. Ausreichend gefordert und rassegerecht beschäftigt, wir dieser freundliche und stark menschenbezogene Hund alles daran setzen, seinem Zweibeiner beim gemeinsamen Arbeiten zu gefallen.

Freundlich bis zum Abwinken

Seine überschäumenden Freudensbekundungen, mit denen er sich bei nahezu jedem freundlichen Fremden einzuschmeicheln versteht, bieten immer wieder ein beeindruckendes Schauspiel. Da der Labrador Retriever ein sehr aufmerksamer und intelligenter Hund ist, gewöhnt er sich aber daran, sein Temperament zu zügeln und sein Gegenüber nur dann in Labrador Manier zu bedrängen, wenn sein Besitzer dies erlaubt. Frühzeitige Erziehung und Konsequenz im Umgang mit diesem Energiebündel sind jedoch Voraussetzung dafür.

Seine Stärke: Anpassungsfähigkeit

Da der Labrador auch ein sehr feinfühliger und ausgesprochen anpassungsfähiger Hund ist, kann er mit den verschiedensten Anforderungen gut zurechtkommen. Nicht umsonst ist er als Blindenführ- oder Behindertenbegleithund hoch geschätzt und auch im Einsatz als Rettungs-, Drogenspühr- oder Therapiehund nicht mehr wegzudenken. Sein auffallend friedfertiges und sicheres Wesen ist neben einer ausgeprägten Spielfreude ebenfalls Grund für seinen großen Erfolg und seine weltweite Verbreitung.

Seine Beliebtheit: steigend

Der kompakte Hund mit der ständig kraftvoll wedelnden „Otter Rute“ hat sich aber nicht nur als Gebrauchshund einen Namen gemacht, sondern er ist derzeit auch hierzulande dabei, anderen populären Hunderassen den Rang abzulaufen. Dies ist nicht unbedingt nur Anlass zur Freude, denn eine allzu große und unreflektierte Nachfrage nach bestimmten Hunderassen birgt auch gefahren für den Erhalt deren ursprünglichen Wesens-, Verhaltens- und Erscheinungsbildes. Doch nicht nur die Züchter, auch alle Halterinnen und Halter sind gefordert. Denn die Entwicklung gerade derjeniger Hunderassen, die wie der Labrador als leichtführig und sehr Menschenbezogen gelten, wird besonders stark von Umwelterfahrungen geprägt, also auch von all dem, was sie zusammen mit uns Zweibeinern erleben dürfen.

Sein Erbe: Arbeitseifer

Mit Prägung und Sozialisation allein ist es bei diesen arbeitsbegeisterten Hunden aber noch lange nicht getan. Denn gerade junge Labradore sind echte „Workaholics“, die, unterfordert und nicht angemessen beschäftigt, gelegentlich auch Verhaltensweisen an den Tag legen können, die ihren Besitzern nicht immer Freude bereiten. Als Hochspezialisierte Jagdhunde für das Apportieren von (an)geschossenem Wild, haben Labrador Retriever neben ihrem starken Arbeitswillen eine ungeheure Ausdauer und auch ein gutes Stück Selbstständigkeit. Eigenschaften also, die ihren Haltern Beharrlichkeit, Konsequenz aber auch eine gehörige Portion an Geduld abverlangen.

Seine Leidenschaft: Wasser

Die Vorfahren der Labrador Retriever konnten ihren harten Arbeitsbedingungen im rauen Klima vor der Küste Neufundlands nur durch besondere Anpassungsstrategien trotzen, so u.a. durch ein stark isolierendes „doppeltes“ Haarkleid, eine robuste körperliche Konstitution und durch eine außergewöhnlich starke Wasserfreudigkeit. Unsere heutigen Labradore stehen ihren Ahnen dabei in nichts nach, denn auch sie sind Wasserfanatiker und ganz vorzügliche Schwimmer. Ihr mit dicker Unterwolle ausgestattetes wasserabweisendes Haarkleid und ihr kraftvoller Körperbau mit der typischen kräftigen Rute bieten auch ihnen ideale Voraussetzungen für einen längeren Aufenthalt sogar in schnell fließenden und kalten Gewässer.

Sein Talent: Apportieren

Labrador Retriever sind dafür bekannt, mit Begeisterung alles Mögliche und Unmögliche im Fang herumzuschleppen, also zu apportieren. Die arbeit mit Dummies bietet daher eine ideale Möglichkeit, diese fleißigen Apportierhunde, an Land wie auch im Wasser, rassegerecht zu beschäftigen. Eine Ausbildung zum Spür-, Rettungs- oder Therapiehund, eine Gehorsamstraining zum Begleithund oder für den Wettkapmpf (z.B Obedience), spielerisch betriebener Turnierhundesport- oder Agility-Übungen sowie die Fährtensuche und natürlich der jagdliche Einsatz stellen darüber hinaus vielfältigste und abwechslungsreiche Beschäftigungsmöglichkeiten für diesen begeisterungsfähigen Hunde dar.